In diesem Jahr fand eine der ersten großen globalen Wirtschaftskrisen ihren Anfang, ausgelöst durch den Ölpreisschock. Die OPEC beschloss, den Ölpreis drastisch zu erhöhen und das Angebot zu verknappen, um politische Interessen durchzusetzen. Dies führte zu einer wirtschaftlichen Rezession in vielen westlichen Ländern und machte deutlich, wie verletzlich Industriegesellschaften gegenüber Schwankungen im Rohstoffmarkt waren. Die Ölkrise brachte Energiefragen auf die strategische Agenda und führte langfristig zu Veränderungen in der Energiepolitik und zu einem Umdenken in Bezug auf Energieeffizienz und Nachhaltigkeit.
Politisch war das Jahr 1973 von der Watergate-Affäre in den USA dominiert, die das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Regierung zutiefst erschütterte. Die Enthüllungen über den Einbruch und die anschließende Vertuschung im Hauptquartier der Demokratischen Partei führten zu umfangreichen Ermittlungen und steigenden Druck auf Präsident Richard Nixon. Diese politische Krise offenbarte die Komplexität und Verwundbarkeit von politischen Systemen und trieb die Forderung nach Transparenz und Integrität in der Politik voran.
In Europa unternahm die Europäische Gemeinschaft erste Schritte zur Ausweitung ihrer Mitgliedschaft und zum Aufbau einer stärkeren wirtschaftlichen und politischen Union. Großbritannien, Irland und Dänemark traten der Gemeinschaft bei, was die Rolle Europas als wirtschaftliches und politisches Bündnis stärkte und neue Möglichkeiten für Zusammenarbeit unter europäischen Nationen eröffnete.
Kulturell war 1973 ein Jahr der Innovation und des Wandels. In der Musik erlangte das Album „The Dark Side of the Moon“ von Pink Floyd weltweite Anerkennung und setzte neue Maßstäbe für musikalische Kreativität und Produktionstechnik. Film und Fernsehen reflektierten zunehmend soziale Themen und brachten gesellschaftliche Fragen, wie Gleichberechtigung und Freiheit, auf neue, kreative Weise zur Sprache.
Im Bereich Wissenschaft und Technologie wurden bedeutende Fortschritte erzielt. Die Entwicklung kommerzieller Mikroprozessoren machte entscheidende Schritte und ebnete den Weg für die Digitalisierung und den späteren Boom der Computerindustrie.
Deutsche Single Charts 1973
Album des Jahres:
Heino – Seine größten Erfolge 3
In diesem Jahr gab es einige wegweisende Albumveröffentlichungen. Pink Floyd brachte „The Dark Side of the Moon“ heraus, ein Album, das nicht nur kommerziellen Erfolg hatte, sondern auch als Meisterwerk des Progressive Rock gilt. Es setzte neue Maßstäbe in Bezug auf Konzeptalben und Klanglandschaften. Led Zeppelin veröffentlichte „Houses of the Holy“, das ihren bekannten Sound mit experimentellen Elementen erweiterte und großen Einfluss auf die Rockmusik hatte.
Die Welt der Soulmusik wurde durch Stevie Wonders Album „Innervisions“ bereichert, das seinen kreativen Höhepunkt markierte und sozial relevante Themen mit seinem einzigartigen Sound kombinierte. Elton John veröffentlichte „Goodbye Yellow Brick Road“, das als eines seiner besten Werke angesehen wird und zahlreiche Hits enthielt.
Im Jahr 1973 starben auch einige prominente Musikstars. Der Verlust von Gram Parsons, einem der Pioniere des Country Rock, wurde von vielen als tragisch empfunden, besonders angesichts seines Beitrags zur Musikgeschichte. Auch der Tod von Jim Croce, einem populären Singer-Songwriter, hinterließ eine Lücke in der Folk- und Rockmusik, da er durch seine eingängigen und emotionalen Songs große Beliebtheit erlangt hatte.
Platz 1 in den Charts 1973
Goodbye My Love Goodbye – Demis Roussos
Platz 3: Mama Loo – Les Humphries Singers
Platz 4: The Free Electric Band – Albert Hammond
Platz 5: Dreams Are Ten A Penny – Kincade
Platz 6: Der Junge mit der Mundharmonika – Bernd Clüver
Platz 7: Can The Can – Suzi Quatro
Platz 8: Bianca – Freddy Breck
Platz 9: Rote Rosen – Freddy Breck
Platz 10: Flying Through The Air – Oliver Onions
Deutsche Top 100 im Jahr 1973
Die 100 bestplazierten Titel in den deutschen Charts 1973.