Eines der markantesten Ereignisse war der sogenannte Arabische Frühling, eine Reihe von Aufständen und Protestbewegungen, die viele Länder in Nordafrika und im Nahen Osten erfassten. Länder wie Ägypten und Libyen waren im Brennpunkt dieser Bewegungen, die von Forderungen nach mehr Demokratie und weniger Korruption angetrieben wurden. Insbesondere der Sturz von Präsident Hosni Mubarak in Ägypten und der Tod von Muammar al-Gaddafi in Libyen waren von erheblicher Bedeutung für die Region. Der Arabische Frühling gilt für manche Geschichtswissenschaftler als historische Zäsur. Ursprünglich war der Begriff positiv besetzt und man erhoffte sich Verbesserung in Hinblick auf die Menschenrechtslage in den betroffenen Ländern; mittlerweile hat sich dieses Bild ins Gegenteil verkehrt.
In Europa beherrschte die Schuldenkrise die Schlagzeilen, wobei Griechenland zunehmend im Zentrum der wirtschaftlichen Turbulenzen stand. Die Krise erweckte Besorgnis über die Zukunft der Eurozone und führte zu weitreichenden Sparmaßnahmen und Finanzhilfen, die das Schicksal der gemeinsamen Währung beeinflussten.
Der Klimawandel blieb ein drängendes Thema, das die Aufmerksamkeit der internationalen Gemeinschaft auf sich zog. Die UN-Klimakonferenz in Durban, Südafrika, führte zu verstärkten Diskussionen über die globale Verantwortung bei der Reduzierung von Treibhausgasemissionen, obwohl konkrete Fortschritte gering waren.
Das Tōhoku-Erdbeben und der anschließende Tsunami vom 11. März verursachte im japanischen Kernkraftwerk Fukushima I eine folgenschwere Unfallserie in mehreren Reaktorblöcken. Vier von sechs Reaktorblöcken des Kraftwerks wurden durch die Unfälle zerstört. Die beiden verbliebenen Blöcke 5 und 6 werden auf Anordnung von Ministerpräsident Abe endgültig stillgelegt. Aufgrund einer Abschätzung der Gesamtradioaktivität der freigesetzten Stoffe ordnete die japanische Atomaufsichtsbehörde die Ereignisse auf der Internationalen Bewertungsskala für nukleare Ereignisse einen Monat nach der Katastrophe mit der Höchststufe 7 („katastrophaler Unfall“) ein.
Im Bereich der Technologie und Medien setzte sich der Trend der sozialen Netzwerke weiterhin durch, mit beispiellosem Wachstum von Plattformen wie Facebook und Twitter. Diese Medien spielten eine immer größere Rolle bei der Vernetzung von Menschen und der Verbreitung von Informationen weltweit, insbesondere während politischer Umwälzungen.
Kulturell war 2011 ein Jahr der Innovationen und Erfolge. In der Filmwelt feierten Blockbuster wie „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes – Teil 2“ große Erfolge und setzten neue Maßstäbe in der Filmproduktion.
Deutsche Single Charts 2011
Album des Jahres:
Adele – 21
Das Musikjahr begann mit dem überraschenden Comeback von Roxette. Ihr neues Album „Charm School“ erschien im Februar das Jahres.
Popmusik dominierte die Charts, vor allem durch Künstler*innen wie Adele, deren Album „21“ fantastische Erfolge feierte und Singles wie „Rolling in the Deep“ weit verbreitete Anerkennung erhielten. Mit ihrem zweiten Album hielt sie sich wochenlang an der Spitze der Charts. Das Album stellte in Deutschland sogar einen neuen Download-Rekord auf. Es wurde rund 140 000 Mal aus dem Netz heruntergeladen. Lady Gaga war ebenfalls eine zentrale Figur mit ihrem Album „Born This Way“, das gesellschaftliche Themen adressierte und eine breite Anhängerschaft fand.
Herbert Grönemeyer veröffentlicht sein dreizehntes Studioalbum unter dem Namen „Schiffsverkehr“. Nach ihrem Grand-Prix-Sieg räumt Lena Meyer-Landrut in den Kategorien „Erfolgreichster Newcomer National“ und „Erfolgreichste Künstlerin National“ den Echo ab.
Auch elektronische Musik gewann weiter an Bedeutung, mit DJs wie Skrillex und Avicii, die das Genre zu neuen Höhen führten und durch ihre Tracks ein großes Publikum anzogen. Der Einfluss von Indie- und Alternative-Rock-Bands ebenfalls stark zu spüren, mit Gruppen wie Foster the People und ihrem Hit „Pumped Up Kicks“.
In Bezug auf Verluste im Musikbereich war 2011 ebenfalls ein bedeutendes Jahr. Amy Winehouse, die für ihre kraftvolle Stimme und ihren persönlichen Stil bekannt war, verstarb tragisch und hinterließ ein musikalisches Erbe, das weiterhin Einfluss auf viele in der Musikszene hat. Auch Musiker wie Gerry Rafferty, bekannt durch seinen Song „Baker Street“, verließen die Bühne des Lebens und hinterlassen einen unauslöschlichen Eindruck in der Musikgeschichte.
Platz 1 in den Charts 2011
Rolling In The Deep – Adele
Platz 2: On The Floor – Jennifer Lopez feat. Pitbull
Platz 3: Still – Jupiter Jones
Platz 4: Set Fire To The Rain – Adele
Platz 5: A Night Like This – Caro Emerald
Platz 6: Hollywood Hills – Sunrise Avenue
Platz 7: Grenade – Bruno Mars
Platz 8: Hello – Martin Solveig feat. Dragonette
Platz 9: Sweat – Snoop Dogg vs. David Guetta
Platz 10: Welcome To St. Tropez – DJ Antoine vs. Timati feat. Kalenna
Deutsche Top 100 im Jahr 2011
Die 100 bestplazierten Titel in den deutschen Charts 2011.