Supergau im Kernkraftwerk Tschernobyl. In der Ukraine ereignet sich 1986 der bis dahin folgenschwerste Atomunfall. Eine Explosion des Reaktorgehäuses. Die Explosion des Kernreaktors führte zu einer beispiellosen Umwelt- und Gesundheitskrise, die globale Kernkraftdebatten entfachte und weitreichende Änderungen in der Energiepolitik vieler Länder nach sich zog. Die Sofortmaßnahmen und die langfristigen Folgen dieser Katastrophe markierten einen Wendepunkt in der internationalen Wahrnehmung und Regelung von Nukleartechnologien. Die freigesetzte Radioaktivität bedrohte die Menschen in ganz Europa.
Politisch setzte die Regierung von US-Präsident Ronald Reagan ihren Kurs der militärischen Stärke und internationalen Abschreckung fort, während sie zugleich mehr Gewicht auf Abrüstungsverhandlungen legte. Unterdessen suchte die Sowjetunion unter der Führung von Michail Gorbatschow nach Wegen zur inneren Reform und internationalen Öffnung. Die Politik der Glasnost und Perestroika wurde eingeführt, was einen tiefgreifenden Wandel im sowjetischen System versuchte, mit Auswirkungen auf den gesamten Ostblock.
Technologische Durchbrüche fanden in der Raumfahrt statt, als die NASA mit der Raumsonde Voyager 2 bemerkenswerte Entdeckungen im Bereich der äußeren Planeten unseres Sonnensystems machte. Diese Mission vertiefte das Verständnis des Kosmos und trug zur Weiterentwicklung der wissenschaftlichen Forschungskapazitäten bei. Rückschlag bei der bemannten Raumfahrt, die US-Raumfähre „Challenger“ explodiert kurz nach dem Start. Sieben Menschen sterben beim schwersten Unglück in der Geschichte der Raumfahrt.
In Schweden wird Ministerpräsident Olof Palme von einem Attentäter erschossen.
Kulturell und medial wurde das Fernsehen von innovativen Formaten geprägt, die die Art und Weise revolutionierten, wie Informationen und Unterhaltung weltweit vermittelt wurden. Besonders die wachsende Bedeutung von Kabelnetzen trug zur Diversität des Medienangebots bei, während auch das Kino mit Filmen wie „Top Gun“ und „Platoon“ künstlerische und kommerzielle Erfolge feierte, die die kreative Landschaft nachhaltig beeinflussten.
Deutsche Single Charts 1986
Jennifer Rush – Movin‘
Die Charts in Deutschland werden 1986 von einem wilden Stilmix geprägt. Mehrere Bands und Interpreten wie Falco, A-ha oder die Pet Shop Boys sind gleich mit mehreren Titel in den Charts vertreten.
Das Musikvideo wird schon 10 Jahre vor dem Start in Deutschland durch den Musiksender MTV zu einem immer wichtiger werdenden Vermarktungsmittel für die Charts 1986. Den Sommerhit des Jahres stellten MC Miker G & Deejay Sven mit ihrem Holiday Rap.
Einen Meilenstein der Musikgeschichte setzten Metallica mit ihrem Album „Master of Puppet“. Es wird immer noch als bestes Metal-Album aller Zeiten gehandelt. Auch die Rockband Bon Jovi feierte 1986 ihren Durchbruch.
Zu den weiteren erfolgreichen Künstlern in den Charts 1986 gehörten Bananarama, die Bangles und Modern Talking, die Hip-Hopper der Run DMC, die Rockbands Europe und Van Halen, die Soulgruppe Simply Red und die bereits etablierten Popgrössen Madonna, Prince, Tina Turner und Whitney Houston.
Trotz dieser kreativen Höhepunkte erlebte das Jahr 1986 auch einen schmerzhaften Verlust. Am 27. Dezember verstarb Phil Lynott, der charismatische Frontmann und Bassist der Rockband Thin Lizzy. Sein Tod bedeutete das Ende einer Ära für die Band, die maßgeblich zur Weiterentwicklung des Hard-Rock-Genres beigetragen hatte.
Platz 1 in den Charts 1986
Wonderful World – Sam Cooke
Platz 2: Touch Me (I Want Your Body) – Samantha Fox
Platz 3: Jeanny – Falco
Platz 4: Lessons In Love – Level 42
Platz 5: Sledgehammer – Peter Gabriel
Platz 6: A Kind Of Magic – Queen
Platz 7: Being Boiled – Human League
Platz 8: Midnight Lady – Chris Norman
Platz 9: Ohne dich (schlaf ich heut‘ Nacht nicht ein) – Münchener Freiheit
Platz 10: A Love Bizarre – Sheila E. feat. Prince
Deutsche Top 100 im Jahr 1986
Die 100 bestplazierten Titel in den deutschen Charts 1986.